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Strategic Design als Entwicklungsumgebung für Innovationen

Strategic Design bei iconstorm – Mit Hilfe unserer Entwicklungsumgebung „Strategic Design“ erobern Teams die Terra Incognita der Digitalisierung. Im Spannungsfeld zwischen Technologie, Business und Nutzerzentrierung entstehen sinnvolle Innovationen.

Im Rahmen des CIP-Med Projekts rund um Cross Industry Innovation in der Medizintechnik haben wir unter anderem unseren Strategic Design Ansatz vorgestellt. Den habe ich auf der Abschlussveranstaltung des Projekts in einem Talk vorgestellt und einige Grundsätze des Ansatzes in einem Gastbeitrag zusammengefasst, der nun im Leitfaden zum Projekt zu finden ist. Da das Thema Strategic Design für uns eine besondere Relevanz hat, wollten wir den Artikel auch hier auf dem Blog teilen. Er ist zwar für den Kontext der Medizintechnik geschrieben, aber das Prinzip lässt sich auf jede Branche übertragen.

Die Zukunft gestalten – Strategisches Design als Entwicklungsumgebung für Innovationen

Durch die allgegenwärtigen mobilen Endgeräte rücken Dienstleistungen mitten in die Lebenswelt der Menschen. Das gilt auch für die Medizintechnik: Wearables, Nearables, Tracker, Apps, AI-gestützte Diagnose und plattformbasierte Geschäftsmodelle entdecken Kunden als Nutzer. Es wird möglich, proaktiv die eigene Gesundheit zu organisieren und auf neuen Wegen mit Gesundheitsversorgern zu interagieren. Die schöne neue Welt der Kundenzentrierung steht vor der Tür.
 

Innovation im komplexen Umfeld

Die Medizintechnik ist Teil eines komplexen und streng regulierten Systems, das weniger von Freiheit, als von Verantwortung geprägt ist. Die Entwicklung neuer Produkten dauert verglichen mit anderen Branchen ewig. Gesundheitsysteme sind Kostenkontrollsysteme. Durch eine von Kundennähe geprägte Innovationskultur sind sie bisher nicht aufgefallen.

Vor diesem Hintergrund wirkt ein Verweis auf den im Silicon Valley geprägten Innovations-Hype um Kundenzentrierung, Agilität und Kreativität beinahe naiv. Was soll Design Thinking bringen, wenn die Anforderungen der Regulierungsbehörden dem Team nicht bekannt sind? Hilft eine agile Unternehmenskultur bei der Beschleunigung von Zulassungsprozessen? Die Zweifel sind berechtigt, aber berechtigen sie auch dazu, die Augen vor den gravierendsten Kulturveränderungen zu verschließen, die sich weltweit in Unternehmen abspielen?

 

Sinnvolle Innovationen

Eines ist klar: Während Wirtschaft und Technologie schnell zueinander finden, ist der Faktor Mensch im Innovatiosprozess ein Komplexitätstreiber. Darum ist keinesfalls sicher, dass Mobile Health, Robotik, Genetik oder künstliche Intelligenz als Technologien wirtschaftlichen Erfolg garantieren. Erst, wenn der Mensch in seinem Kontext als dritte Kraft die Dimensionen Technologie und Business gleichberechtigt ergänzt, entsteht in der Schnittmenge ein neues, lohnenswertes Suchfeld, das sinnvolle Innovation möglich macht.

Die Bestimmung des Suchfelds reicht aber noch nicht aus. Seine Erkundung und damit die Chancenauswertung braucht neue Denk-und Arbeitsweisen. Wer nicht nur komplizierte Aufgaben (Technik, Wirtschaft) lösen will, sondern sich an komplexe Problemstellungen (Technik, Wirtschaft, Mensch) heranwagen möchte, braucht mehr als geniale Einzelleistungen. Synergie im Team ist gefragt. Verschiedene Wissensgebiete müssen verknüpft, unterschiedliche Charaktere müssen inkludiert werden.

Sinnvolle Innovation finden sich im Suchfeld des „White Spot“ zwischen Technologie, Business und Nutzerzentrierung.

 

Wo sind die guten Vorbilder?

Diese Anforderungen sind eigentlich nicht neu, aber wenn man sich umsieht, haben es nur die wenigsten Unternehmen geschafft, eine passende Struktur dafür aufzubauen. Einige haben in Methodenwissen wie etwa Design Thinking investiert, aber bei den kulturstiftenden und indirekten Variablen sieht es düster aus. Anspruch und Wirklichkeit klaffen weit auseinander. Auf der Suche nach Unternehmen, die diese neue Innovationskultur vorleben können, hat man weltweit die Startups entdeckt. Ein weiterer, weniger beachteter Ideengeber ist die Branche der Digitalagenturen.

Erst, wenn der Mensch in seinem Kontext als dritte Kraft die Dimensionen Technologie und Business gleichberechtigt ergänzt, entsteht in der Schnittmenge ein neues, lohnenswertes Suchfeld, das sinnvolle Innovation möglich macht.
Felix Guder

Die zeigen weltweit an vielen Beispielen, dass sie die hochgesteckten Anforderungen an Strategie und Umsetzungskompetenz bestens beherrschen und zusätzlich über einen anderen Reifegrad als Startups verfügen. Die Lösung von komplexen Aufgaben im Spannungsfeld von Technologie, Geschäftsmodellen und Mensch ist in diesen Agenturen Alltag. Innovationskraft dieser Unternehmen ist hoch und ihre Kultur davon geprägt, den digitalen Wandel auf der persönlichen und organisatorischen Ebene an vorderster Front zu gestalten. Als Gründer einer solchen Agentur war mir persönlich diese Vorbildfunktion lange nicht bewusst. Langjährige Kunden haben mich gebeten die Arbeitsprozesse der Agentur für sie transparent zu machen und das vorhandene Methodenwissen zu teilen.

 

Strategisches Design ist ein holistischer Ansatz mit dem man sofort starten kann

Von diesem Interesse motiviert haben wir gemeinsam mit einem Netzwerk an Partnern eine Entwicklungsumgebung für Innovationen gestaltet, die Prozesse und Methoden, aber auch kulturstiftenden Faktoren berücksichtigt. Mit „Strategic Design“ liegt jetzt ein in der Praxis bewährtes Format vor, das auf Unternehmenseite integriert werden kann. Es ist ein holistischer Ansatz mit dem man sofort starten kann. Strategic Design ist nicht für Designer entwickelt worden, sondern für heterogene Innovationsteams, in denen Designer eine Rolle spielen können, aber nicht müssen. Es bietet operative Sicherheit durch ein definiertes Prozess-Framework, das in Sprints organisiert ist und klare Rollen vergibt. Für die tägliche Zusammenarbeit stehen eine Vielzahl von bewährten Methoden zur Verfügung. Die Wirkung von Strategischem Design auf die Zusammenarbeit des Teams und die individuelle Entwicklung der Mitarbeiter wird regelmäßig überprüft.

Die Praxis zeigt, dass der Strategic Design Ansatz gute Ergebnisse für die Produktoptimierung (Evolution), die Neukonfiguration und die Neuentwicklung liefert. Auch durch viele Anforderungen extrem eng gesteckten Möglichkeitsräume kann er bewältigen. Durch die Organisation in Sprints wird der Prozessmusterwechsel zwischen Innovationsentwicklung und agiler Produktion erleichtert. Die Mitarbeiter profitieren von neu erlernten Fähigkeiten und die intrinsische Motivation der Teams steigt. Mit Strategischem Design erhalten Innovationsteams die Möglichkeit, auf die stetig steigenden Anforderungen mit Verbesserung von Fähigkeiten und Methoden zu antworten und so die Zukunft ihrer Unternemen im rasenden Fortschritt aktiv zu gestalten.

Mehr erfahren

Alle Ergebnisse des CIP-Med Projekts können Sie in unserem Leitfaden nachlesen. Der enthält neben diesem Artikel auch viele weitere interessante Beiträge sowie das CIP-Med Framework, das Cross Industry Innovation für Unternehmen systematisiert.

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