Design Thinking – Definition, Prozesse und Methoden

Mit Design Thinking entwickeln Sie neue Produkte, Services und Geschäftsfelder.

Design Thinking ist eine Innovationsmethode für die Arbeit mit vorwiegend interdisziplinären Teams. Entwickelt wurde Design Thinking von David Kelley, Gründer der bekannten Design-Agentur Ideo. Diese Tradition wird heute von Tim Brown weitergeführt. Massiv gefördert wurde die Entwicklung des Design Thinking von Hasso Plattner, Mitgründer des Deutschen Software-Konzerns SAP.

Der Begriff Design in „Design Thinking“ bezieht sich auf die bewusste Gestaltung von Interaktionen, Prozessen und Objekten, die sich streng an den Bedürfnissen ihrer zukünftigen Nutzer orientieren. Durch den Einsatz von Design Thinking zu Beginn von Produkt- und Projektentwicklung wird das Prozessrisiko durch das frühzeitige Validieren verschiedener Lösungsansätze ganz erheblich reduziert.

der design thinking prozess

Design Thinking Prozess: Phasen Understand - Observe - Sythesize - Ideate - Prototype -Test
Der Design-Thinking-Prozess teilt sich in drei übergeordnete Phasen der Entwicklung auf: Inspiration und User-Research, Kreative Ideenentwicklung, Erstellen und Testen von Prototypen. Erweitert wird dieser Ansatz durch die weitere strategische Ausgestaltung der entwickelten Lösungen und deren Implementierung ins Unternehmen.

Phasen des Design Thinking

Lösungen effizient entwickeln

Lean UX agency prototypig examples
Prototypen spielen in der Diskussion im Team und im Dialog mit eigenen Stakeholdern eine entscheidende Rolle. In ständigen Nutzertests werden diese einfachen Modelle optimiert.

das mindset des design thinking

Anforderungen an das Team

Im oben beschriebenen Vorgehensmodell haben die individuelle Haltung und Gruppendynamik wesentlichen Einfluss auf das Prozess-Ergebnis.

Empathie und Kundenbezug

Wesentliche Voraussetzung für das Gelingen eines Design-Thinking-Workshops ist das mitfühlende Sich-Hinein-Versetzen in die Kundenperspektive. Welche Herausforderungen ergeben sich für den Kunden? Welche Arbeitsschritte vollzieht er, was sind seine Bedürfnisse und Wünsche und welchen Stolpersteinen begegnet er – in jeder einzelnen Station des Produkterlebnisses („Customer Journey“).

Autonomie und Fehlerkultur

Um die Motivation und damit das kreative Potential aller Team-Mitglieder hoch zu halten, ist es dringend Nnotwendig, Lösungswege im Vorfeld so offen wie möglich zu halten und offensiv (vermeintliche) Fehler zuzulassen. Bei der Suche nach neuen Ideen ist es wichtig, auch aus solchen Ansätzen zu lernen, die sich am Ende als nicht zielführend herausstellen.

Interdisziplinarität

Design Thinking lebt von einer Vielfalt von Sichtweisen und Interpretationen. Bereits im Vorfeld eines Design-Thinking-Workshops sollte sichergestellt sein, dass alle Team-Mitglieder beruflich wie persönlich unterschiedlich geprägt sind, so dass ein möglichst breites Spektrum an Wissen, Erfahrungen und Charakteren vertreten ist.

Arbeitsergebnisse und Feedback

Ein Prototyp sagt mehr als tausend Worte. Im Design Thinking zählen greifbare Ergebnisse mehr als theoretische Überlegungen. Auch ohne besondere „kreative“ Talente lassen sich neugierig Lösungswege explorieren und direktes Feedback einholen. Das bedeutet für die Team-Kommunikation, dass Achtsamkeit, Wertschätzung und eine konstruktive Grundhaltung an vorderster Stelle stehen.

Impressionen eines Design Thinking Workshop.
Impressionen eines Design Thinking Workshop.

Lean, Agile und Business Design

Design Thinking als Prozess hat sich als Teil unseres strategic design framework bewährt. Wer Design Thinking erfolgreich für sein Unternehmen nutzen oder es dauerhaft integrieren will, kann die Methode systematisch durch folgende Ansätze erweitern:

design thinking und agile methoden

Das Phasenmodel von Design Thinking lässt sich hervorragend in die sogenannten „Build / Measure / Learn“ Abläufe integrieren, innerhalb von schlanken Arbeitsweisen wie Lean-UX und Lean-Enterprise. Unschärfen und Teilprobleme lassen sich damit im Projektverlauf sehr effektiv adressieren.

business design thinking

Mit Hilfe der Tools des Business Design und der Nutzung von Gestaltungsmustern (Design Pattern, wie die des St. Galler Business Model Navigator) können auch mögliche Business-Cases entwickelt und in die Validierung von Prototypen und Ideen einbezogen werden.

business model canvas

Das von Alexander Osterwalder (Strategyzer) entwickelte Tool „Business Model Canvas“ wurde entwickelt, weil sich Geschäftsmodelle damit sehr anschaulich visualisieren lassen. Solche Business-Modell-Prototypen lassen sich, genau wie die Prototypen des Design Thinking, einfach erstellen, in Szenarien einbinden, diskutieren und weiterentwickeln.

value proposition design

Das erprobte Modell des Value Proposition Design mit seinen Customer Jobs, Pains und Gains hilft dabei, Kundenbedürfnisse strukturiert zu erfassen und passende Lösungen zu generieren. Ergebnis sind relevante Lösungsansätze, die direkt auf Kundenbedürfnisse eingehen.

design thinking workshops

Workshopangebot

Moderierte Design-Thinking-Workshops dauern – je nach Problemstellung – drei bis fünf Tage. Als Endergebnis erhalten Sie immer mehrere validierte und getestete Prototypen. Bei iconstorm überprüfen wir Ergebnisse darüber hinaus durch passende Geschäftsmodelle – dokumentiert im Business Model Canvas. Im weiteren Prozess der Projektentwicklung unterstützen wir die Kommunikation und Integration der Innovationen im Unternehmen sowie der Ausgestaltung der digitalen Schnittstellen (Touchpoints).

Sie interessieren sich für einen Zusammenarbeit? Fragen Sie uns nach einem individuellen Angebot.

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erfahrene design thinking coaches

Jochen Denzinger iconstorm board portrait Xing Linkedin
jochen denzinger – human centered innovation
Jochen ist Produkt-Designer und Experte für menschenzentrierte Gestaltung. Er unterrichtet regelmäßig an deutschen Designhochschulen und arbeitet bevorzugt mit Industrie und produzierendem Mittelstand.

Michael Geiss – iconstorm board portrait Xing Linkedin
michael geiss – business design & strategie
Michael ist Unternehmer, Business Designer und mehrfach zertifizierter Bearter für Strategie und Geschäftsfeldentwicklung.

Felix Guder iconstorm board portrait Xing Linkedin
felix guder – creative direction und ideenmaschine
Als Creative Director und Agenturinhaber leitet Felix seit über 20 Jahren Teams für digitale Produktentwicklung.

Agenturkunden


Wir sind eine inhabergeführte Agentur für digitales Design. Seit 2004 entwickeln wir für Kunden aus Industrie und Mittelstand digitale Produkte und Services im Rahmen nutzerzentrierter Produktentwicklungsprozesse. Diese Erfahrung möchten wir gerne mit Ihnen teilen.

 

treten sie in kontakt

Wenn Sie Fragen zum Strategic Design haben oder sich darüber unterhalten möchten, wie es Sie in Ihrer Arbeit unterstützen kann, wenden sie sich bitte an Felix Guder.

+49 (0) 69 15 32 018 01

 

Herausforderungen von design thinking

Design Thinking unterscheidet sich radikal von der täglichen Arbeit in hierarchisch strukturierten Organisationen. Hier einige typische Herausforderungen, denen sich Design Thinker zu stellen haben:

  • Was Spaß macht, ist keine Arbeit
    Neugierde und Optimismus sind die neuronalen Voraussetzungen für Kreativität. Ein zielorientierter, moderierter Design-Thinking-Workshop generiert überzeugende Ergebnisse und hilft, Ressourcen zu bündeln.
  • Eine Woche weg vom Schreibtisch? Das geht nicht!
    Die Immersion des Teams ist ein sehr wichtiger Bestandteil des Gesamtprozesses. Häufige Unterbrechungen und zusätzliche „Alltagsprobleme“ schränken die Aufmerksamkeit für die komplexen Fragestellungen ein. Letztlich lässt sich der Prozess des Design Thinking aber auch individuell aufteilen und anpassen. Entweder wird durch gezielte Planung weniger Zeit beansprucht, oder die einzelnen Phasen werden über einen längeren Zeitraum verteilt.
  • Wir brauchen keine hübscheren Produkte, sondern echte Zahlen
    Die frühzeitige Untersuchung von Kundenverhalten und die zielgerichtete Validierung von Ideen sichern das Projekt- und Entwicklungsbudget für den weiteren Produktentwicklungszyklus – und zwar, bevor er extrem hohe Kosten verursacht. So entstehen Produkte und Services, deren Markterfolg deutlich wahrscheinlicher ist als eine Entwicklung ohne frühzeitige Kundentests.
  • Wir brauchen hübschere Produkte
    Der Begriff „Design Thinking“ leitet sich aus dem angelsächsischen Verständnis des Begriffes Design ab. Design bezeichnet, wie etwas gemacht wird, beispielsweise die Konstruktion eines Motors oder die Ausprägung eines Unternehmensprozesses. Das bedeutet: Die visuelle und formale Gestaltung von Produkten kann im Design Thinking eine Rolle spielen, steht aber nicht im Fokus der Methode.design thinking und andere innovationsmethoden

 

mehr erfahren

Design Thinking Origin Story – Auf Medium beschreibt Autor Jo Szczepanska ausführlich die Entstehungsgeschichte der Innovationsmethode Design Thinking wie wir sie heute kennen.

Design Thinking auf wikipedia – Das Nachschlagewerk für den ersten Überblick. Definition, Theorie und Kritik der Methode finden sich iher.

Hasso Plattner Institut – Link zur Website der School of Design Thinking in Potsdam.

weiterführende literatur

Design Thinking: Das Handbuch – Das deutsche Standartwerk von Falk Uebernickel, Walter Brenner, Therese Naef, Britta Pukall, Bernhard Schindlholzer.

Design Thinking Playbook – Mit traditionellen, aktuellen und zukünftigen Erfolgsfaktoren. Von Michael Lewrick, Patrick Link, Larry Leifer, Nadia Langensand.